G4-EN16

 


 

Emissionen

G4-EN16Indirekte energiebezogene THG-Emissionen (Scope 2)

Geben Sie das Bruttovolumen der indirekten energiebezogenen (Scope 2) THG-Emissionen in Tonnen von CO2-Äquivalenten an, und zwar unabhängig von jeder Art von THG-Handel wie Einkäufen, Verkäufen oder Transfers von Kompensationszahlungen oder Berechtigungen.

Falls verfügbar, nennen Sie die in die Berechnung einbezogenen Gase.

Geben Sie das gewählte Basisjahr an, eine Begründung für die Wahl des Basisjahres, Emissionen im Basisjahr und den Kontext für alle signifikanten Veränderungen von Emissionen, die zu Neuberechnungen der Basisjahr-Emissionen führten.

Nennen Sie verwendete Standards, Methoden und Annahmen.

Nennen Sie die Quelle der Emissionsfaktoren und die verwendeten Treibhauspotenziale (Global Warming Potential; GWP) oder einen Verweis auf die GWP-Quelle.

Geben Sie den gewählten Konsolidierungsansatz für Emissionen an (Kapitalanteil, finanzielle Kontrolle, operationale Kontrolle).
Orientierungshilfe
Relevanz

Dieser Indikator bezieht sich auf die Angabe von indirekten energiebezogenen (Scope 2) THG-Emissionen – in CO2-Äquivalenten – der vom Kyoto-Protokoll der Vereinten Nationen und dem „GHG Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard“ des WRI
und WBCSD erfassten THG-Emissionen.

THG-Emissionen tragen in hohem Maße zum Klimawandel bei und unterliegen dem „Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen“ und dem danach verabschiedeten Kyoto-Protokoll der Vereinten Nationen. Einige Treibhausgase wie Methan (CH4) sind zudem Luftschadstoffe, die erhebliche negative Auswirkungen auf Ökosysteme, die Luftqualität, die Landwirtschaft und die Gesundheit von Mensch und Tier haben. Daher zielen verschiedene nationale und internationale Bestimmungen und Anreizsysteme (wie handelbare Emissionsrechte) darauf ab, die Menge der Treibhausgasemissionen zu regulieren und Emissionssenkungen zu belohnen.

Die indirekten energiebezogenen (Scope 2) THG-Emissionen einer Organisation stammen aus der Erzeugung von elektrischem Strom, Heiz- und Kühlenergie sowie Dampf durch andere Organisationen zur Deckung des Bedarfs der Organisation.

Bei vielen Organisationen ist die Menge der indirekten energiebezogenen (Scope 2) THG-Emissionen, die durch die Erzeugung von bezogenem elektrischem Strom entstehen, viel größer als die Menge ihrer direkten THG-Emissionen.

Dieser Indikator kann zusammen mit den Indikatoren G4-EN15 (Emissionen aus Scope 1) und G4-EN17 (Emissionen aus Scope 3) zur Angabe der gesamten THG-Emissionen einer Organisation verwendet werden. Die kombinierte Betrachtung von direkten und indirekten Emissionen liefert Einsichten in die Kostenauswirkungen von Steuer- oder Handelssystemen und Informationen zum ökologischen Fußabdruck und zur Umweltleistung einer Organisation.

Datensammlung

Ermitteln Sie die indirekten THG-Emissionen aus der Erzeugung von elektrischem Strom, Heiz- und Kühlenergie sowie Dampf zur Deckung des Bedarfs der Organisation.

Lassen Sie die weiteren indirekten (Scope 3) Emissionen außer Acht. Diese weiteren indirekten (Scope 3) Emissionen werden unter Indikator G4-EN17 angegeben.

Berechnen Sie das Bruttovolumen der indirekten energiebezogenen THG-Emissionen aus der Erzeugung von elektrischem Strom, Heiz- und Kühlenergie sowie Dampf zur Deckung des Bedarfs der Organisation. Lassen Sie jede Art von THG-Handel wie Einkäufe, Verkäufe oder Transfers von Kompensationszahlungen oder Berechtigungen außer Acht.

Wählen Sie einen einheitlichen Ansatz zur Konsolidierung der Emissionen und wenden Sie ihn zur Berechnung des Bruttovolumens der indirekten energiebezogenen (Scope 2) THG-Emissionen an.

Wenn möglich sollte dieser Ansatz dem beim Indikator G4-EN15 verwendeten Ansatz entsprechen. Organisationen können die Methoden in Bezug auf Kapitalanteil, finanzielle Kontrolle oder operationale Kontrolle gemäß des „GHG Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard“ des WRI und WBCSD wählen.

Wählen und nennen Sie das Basisjahr, für das Emissionsdaten bereitgestellt werden, und begründen Sie die Wahl dieses Jahres.

Organisationen müssen angeben, welche Standards, Methoden und Annahmen zur Berechnung und Messung der Emissionen angewandt wurden, und die verwendeten Berechnungswerkzeuge nennen. Organisationen, die unterschiedliche Standards
und Methoden angewandt haben, müssen Informationen zum Auswahlverfahren bereitstellen.
Organisationen können die Daten zu indirekten energiebezogenen (Scope 2) THG-Emissionen weiter unterteilen, wenn es der Transparenz oder Vergleichbarkeit im zeitlichen Verlauf dient. Sie können die Daten z. B. nach folgenden Punkten unterteilen:

  • Geschäftseinheit oder Einrichtung;
  • Land;
  • Art der Quelle (elektrischer Strom, Heiz- und Kühlenergie sowie Dampf);
  • Art der Tätigkeit.

Für Neuberechnungen der Vorjahresemissionen können Organisationen dem Ansatz im „GHG Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard“ des WRI und WBCSD folgen.

Wenn möglich sollten Organisationen für die unter dem Aspekt „Emissionen“ angegebenen Daten Emissionsfaktoren und GWP-Werte anwenden. Emissionsfaktoren können auf verbindlichen Berichterstattungsanforderungen oder freiwilligen Berichterstattungsstandards basieren oder von Industriegruppen entwickelt werden. Aufgrund der Entwicklungen in der wissenschaftlichen Forschung ändern sich die GWP-Schätzungen im Laufe der Zeit. Organisationen können die GWP-Angaben aus den Assessment Reports des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) verwenden. Da die GWP-Angaben aus dem Second Assessment Report als Grundlage für internationale Verhandlungen im Rahmen des Kyoto-Protokolls der Vereinten Nationen dienen, können diese für die Offenlegung der THG-Emissionen verwendet werden, sofern dies nicht im Widerspruch zu nationalen oder regionalen Berichtsanforderungen steht. Organisationen können auch die aktuellen GWP-Angaben aus dem jüngsten Assessment Report des IPCC verwenden. Das IPCC gibt in seinen Assessment Reports GWP-Werte für unterschiedliche Zeithorizonte an. Organisationen verwenden die Zahlen für den Zeithorizont von 100 Jahren.

Dokumenationsquellen

Zu den möglichen Informationsquellen in Bezug auf indirekte energiebezogene (Scope 2) Emissionen gehören die unter Indikator G4-EN3 angegebenen Daten zum Verbrauch von elektrischem Strom, Heiz- und Kühlenergie sowie Dampf.