Von einem Prinzip der Forstwirtschaft hat sich Nachhaltigkeit zu einem Leitbild für das 21. Jahrhundert entwickelt. Fragt man einzelne Personen jedoch, was sie explizit unter „Nachhaltigkeit“ verstehen, fallen die Antworten sehr unterschiedlich aus. Viele verbinden damit etwa Ressourcenschonung und Umweltschutz, andere wiederum verstehen darunter allgemein Verantwortung, Achtsamkeit und zukunftsorientiertes Handeln. Der Begriff„Nachhaltigkeit“ erscheint daher etwas schwammig, unkonkret und schwer definierbar zu sein. Was bedeutet also Nachhaltigkeit konkret?
Begriffsdefinition
1713 wurde der Begriff „Nachhaltigkeit“ von Hans-Karl Calowitz in seinem Buch über die Ökonomie „Silvicultura oeconomica“ folgendermaßen formuliert: „Schlage nur so viel Holz ein, wie der Wald verkraften kann! So viel Holz, wie nachwachsen kann!" Von dieser Grundregel der Forstwirtschaft hat sich der Begriff seither weiterentwickelt.
Zunächst muss jedoch geklärt werden, dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ nicht wie andere durch eine einfache Definition umfassend und zutreffend abgedeckt werden kann. Vielmehr ist Nachhaltigkeit die Summe zahlreicher Definitionsansätze, welche die unterschiedlichen Elemente der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Allen Erklärungsansätzen gemeinsam ist jedoch der Gedanke, dass „Nachhaltigkeit“ bzw. „Nachhaltige Entwicklung“ ein Prozess ist, der gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig Lebende. Auf die Wirtschaft bezogen bedeutet dies beispielsweise nicht Gewinne auf Kosten des Umweltschutzes oder Sozialprojekte zu erzielen, sondern bereits Gewinne umwelt- und sozialverträglich zu erwirtschaften.
Das Drei-Säulen-Prinzip der Nachhaltigkeit im Unternehmen
Nachhaltigkeit basiert dabei im Allgemeinen auf einem Drei-Säulen-Prinzip (Ökonomische-, Ökologie und Soziale Säule), auch bekannt als Nachhaltigkeitsdreieck. Auf ein Unternehmen bezogen beschreibt die ökologische Säule dabei das, was viele ursprünglich unter Nachhaltigkeit verstehen – das Ziel Natur und Umwelt für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, indem ein Unternehmen die durch seine Prozesse verursachten Umweltbelastungen auf ein Minimum reduziert. Daneben existiert die soziale Säule der Nachhaltigkeit. Diese bezieht sich auf die Mitarbeiter im Unternehmen und allgemein auf die umliegende Gesellschaft. Hierunter werden Aspekte wie soziale gerechte Arbeitsbedingungen, barrierefreie Gestaltung der Arbeitsplätze und Chancengleichheit verstanden. Die ökonomische Säule der Nachhaltigkeit verbindet diese beiden Säulen miteinander. Darunter versteht man die kostengünstige, rentabilitäts- und unternehmenswertsteigernde Umsetzung von Umweltschutz und Sozialenagagement.
Zusammengefasst versteht man unter Nachhaltigkeit somit eine Form des ökologischen und ökonomischen Handelns, die gegenwärtigen und zukünftigen Generationen vergleichbare oder bessere Lebensbedingungen sichern soll, indem das dazu notwendige Element sorgsame Anwendung findet und entsprechend geschützt wird.